Im Rahmen der heurigen Wiener Restaurantwoche wurde ich inklusive Begleitung zu einem Dinner im Zwischenbrückenwirt eingeladen. Das Gasthaus zwischen den Brücken (Friedensbrücke und Gürtelbrücke) hat einen einmonatigen Umbau hinter sich und kann sich sehen lassen!
Nur durch Recherche kann ich nachvollziehen, wie es damals in dem 90er Jahre Vorstadtwirtshaus ausgesehen hat, nichts erinnert jetzt mehr daran. Außer Günther Szigeti, der Koch, der bereits früher mit der „Schwarzen Katze“ auf sich aufmerksam gemacht hat. Mit dem „Feles“ hat er seine erste Haube bekommen, mit dem „Zwischenbrückenwirt“ nun auch eine Gault Millau-Haube.
Nach einem freundlichen Empfang wurden wir zum Tisch geführt. Nach kurzer Zeit wurde auch schon die Vorspeise serviert: Beef Tartare mit Wachtelei und Senfrahm. Das Beef Tartare war vorzüglich, vom Senfrahm hätte etwas mehr am Teller sein können. Anzusehen war es aber sehr gut, denn das Auge isst ja schließlich mit. Zu trinken gab es dazu 1/8 Morillon Hochgrassnitzberg 2013 von Hagen Holger in St. Veit, Südsteiermark.
Auf den nächsten Gang freute ich mich besonders: Eierschwammerlcremesuppe mit geräucherter Gänsebrust. Die kam übrigens sehr flott. Schon nach einigen Minuten, nachdem wir die Vorspeise aufgegessen haben.
Die Eierschwammerl und die Gänsebrust sind am Foto nicht zu sehen, weil sich die klein geschnittenen Stücke ganz unten befanden. Die Suppe war ehrlichgesagt gleich nach dem Dessert mein persönliches Highlight!
Die Hauptspeise: Rosa Keule und Ragout vom Reh mit Erdäpfel-Maronigratin und cremigem Rahmwirsing. Aus persönlichen Gründen konnte ich nicht so viel vom Erdäpfel-Maronigratin essen, aber meine Begleitung fand es sehr gut. Das Rehfleisch war sehr zart zubereitet. Die Hauptseise viel überhaupt sehr üppig aus, weshalb ich sie nicht ganz aufessen konnte – meine Begleitung allerdings schon! Begleitet wurde die Hauptspeise einerseits mit 1/8 Blaufränkisch „Kokomandl“, 2007 von Helmut Poller aus Deutsch Schützen, Südburgenland bzw. 1/8 Cüvee „Joiser Reben“, 2013 von Markus Altenburger, Jois, Neusiedler See.
Nach der Hauptspeise blieb uns etwas Zeit zum Verdauen, bevor der Wein zum Dessert serviert wurde: 1/16 „Red Roses“ Rosenmuskateller 2013 von Kracher, Illmitz, Neusiedler See. Das Dessert: Schokotrifle „ZBW“ war einfach himmlisch. Verschiedene Beeren auf Schokomousse und unten versteckten sich ein paar Cookiestücke. Lecker!
Fazit
Im Zwischenbrückenwirt genießt man gehobene Wirtshausküche. Großer Wert wird auf die Weinkarte gelegt: zu jeder Speise findet man einen passenden, edlen Tropfen. Das Service ist sehr freundlich und engagiert. Der Zwischenbrückenwert ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man gehobene Küche genießen möchte, ohne zu tief ins Geldbörserl greifen zu müssen.
Kontakt
Zwischenbrückenwirt
Treustraße 27
1200 Wien
Mit den Öffis erreichbar: U4 Kettenbrückengasse, Straßenbahnlinie 5 und 33 Alserbachstraße
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 11:30-14:30 und 18:00-23:00
Ich finde Wien ist eine tolle Stadt und spiegelt die Qualitäten von Österreich sehr gut wieder. Es erinnert einfach an die Vergangenheit von Österreich und bietet auch sehr viel Unterhaltung. Ich komme immer wieder gerne nach Wien.