Einerseits Menschen die Möglichkeit bieten, kostenlos Yoga auszuprobieren und andererseits eine Plattform für Yogis zu schaffen, sich auszutauschen. Das waren die beiden Gründe für Birgit Pöltl, die 1. „Yogaplanet“ von 21.-23.11.14 im MAK (Museum für Angewandte Kunst“) zu veranstalten. Am Freitag, den 21.11.14 war ich gemeinsam mit meiner Schwester dort und habe auch einer Yogastunde beigewohnt. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, Birgit Pöltl zu interviewen!
Am Plan standen für die Besucher der Yogaplanet jede Menge Shopping-, Plauder- und Vernetzungsmöglichkeiten und auch ein vielseitiges Rahmenprogramm: über 60 Vorträge und Workshops, Yogaeinheiten zum Mitmachen, ein Professional-Day für angehende Jungunternehmer in den Themenbereichen Yoga, Vegan und Ayurveda, kulinarische Highlights (wo man seinen Burger selbst gestalten konnte) und Kinderbetreuung.
Praxisstunde. Yoga für den Rücken
Unser erster Programmpunkt bestand aus einer Einheit „Yoga für den Rücken“ mit Mag. Martina Goldammer von „Yogapraxis“. Es wäre gut gewesen, zu wissen, dass es ein Kurs für Fortgeschrittene war, denn die Übungen waren für einen Laien wie mich nicht ganz einfach J Es war aber toll, eine erfahrene Yogalehrerin dabei zu haben, die bei manchen Personen (mich inklusive) Korrekturen in der Haltung vorgenommen hat.
Martina Hinterwallner
Etwas verwundert hat mich der Verkaufsstand von Martina Hinterwallner (vegan Coach, Autorin, Köchin). Sie verkaufte dort ihre beiden Bücher „Healthy Vegan Dogs: wie man Hunde gesund vegan ernährt“ (€ 17,-) und „Delicious: vegan raw & Superfoods die wirklich gesunde Küche“ (€ 23,- beide MH-Verlag). Sie meint, dass es für Hunde gesünder sei, sie vegan zu ernähren, als mit dem herkömmlichen Hundefutter.
Hunde können nicht selbst entscheiden, was sie zu fressen bekommen und müssen sich in dieser Sache ihrem Herrchen oder Frauchen „fügen“. Hunde sind Fleischfresser, genau wie Menschen. Nur besitzen wir den Intellekt und die Möglichkeiten, selbst zu entscheiden, was wir essen. Dass aber vegane Tierhalter sich darin schwer tun, ihrem Tier Fleisch aufzutischen, kann ich verstehen. Wer mehr zu Martina Hinterwallner erfahren möchte, hier ist der Link zu ihrer Initiative, die sie selbst gegründet hat: Jointheveganrevolution.at.
Traumklangraum
Beim Stand von „Traumklangraum“ wurden Kristallklangschalen verkauft. Diese bestehen zu 99,992% aus reinem Quarzkristall und sind daher besser, als normale Klangschalen aus Glas. Sie können Energie besser transportieren und laut Michaela Ebner vom „Traumklangraum“ merkt es die Schale, wenn man sie öfters spielt. Sie vibriert und hört sich immer anders an. Die teuerste aus Gold kostet 2.500 Euro. Regelmäßig finden übrigens Klangschalen-Konzerte statt. Am 19.12. beispielsweise „Singing &Dancing Bowls. Kristallklangschalten & mehr. Konzert zur Wintersonnenwende“ in der Sargfabrik (Goldschlagstraße 169, 1140 Wien).
Interview mit Birgit Pöltl
Wie bist du zu Yoga gekommen und was hat dich dazu angetrieben, diese Yogamesse zu veranstalten?
Mit Yoga bin ich das erste Mal im Fitnesscenter in Berührung gekommen. Eigentlich habe ich nicht genau gewusst, was da passiert oder wie Yoga wirkt. Was ich jedoch sofort bemerkte, war, dass sich diese Übungen unmittelbar positiv auf meine Stimmung auswirkten. So habe ich relativ schnell beschlossen, mehr darüber zu erfahren und meine erste Ausbildung begonnen. Ich habe viele verschiedene Yogawege kennenlernen dürfen und immer wieder etwas dazugelernt. Das war für mich ein Antrieb eine Plattform für Yoga in allen Formen und Möglichkeiten zu kreieren und der Beginn der Messeorganisation. Einerseits wollte ich damit Menschen die Möglichkeit bieten, Yoga unverbindlich auszuprobieren, und andererseits eine Plattform für Yogis schaffen um sich auszutauschen, gemeinsam zu praktizieren und einfach Spaß zu haben.
Was hältst du vom derzeitigen Hype (zumindest in Wien), was die vegane Lebensweise, Yoga usw. angeht?
Ich weiß nicht, ob es ein Hype in Wien ist. Viele Menschen suchen effektive Techniken um mit der Schnelligkeit des Alltags klar zu kommen. Ich beobachte Yogapraktizierende schon seit mehr als 10 Jahren und ich denke, dass es Yoga mittlerweile aus der Schmuddel-Schublade heraus zu einem anerkannten System geschafft hat. Immer mehr Menschen gönnen sich den Luxus, den Sinn ihres Daseins zu hinterfragen und damit auch ihren Lebensstil, Umgang mit Ressourcen und Mitmenschen/Mitlebewesen. Sich über die Notwendigkeit von Tierversuchen für Kosmetik oder Legebatterien für das Osterei Gedanken zu machen, ist für mich eine logische Konsequenz eines achtsameren Lebens. Und das ist es ja, was Yoga mit den Menschen macht: achtsamer zu leben. Immer mehr vegane Produkte bieten Alternativen ohne Einschränkung der Lebensqualität. Und das wird gesucht.
Ernährst du dich vegan oder vegetarisch? Und warum?
Ich ernähre mich vegetarisch, meist vegan… aber immer gelingt es mir nicht, um ehrlich zu sein. Und ich möchte hier auch nicht dogmatisch sein. Auf die Frage „warum?“ sehe ich immer erwartungsvolle Blicke. Die meisten wollen dann hören „weil es mir nicht schmeckt“. Da muss ich aber leider enttäuschen. Es würde mir manchmal schon schmecken! Aber mir tun die Tiere leid! Persönlich möchte ich einfach keine Industrie unterstützen, die auf Leid und Ausbeutung von Lebewesen fußt.
Wie sieht bei dir ein gewöhnlicher Tag aus und wie oft machst du Yoga?
Mein Tag beginnt eher früh um 05:30 Uhr. Mein Morgenritual ist eine Runde Pranayama/Mediation, die Tageszeitung lesen und Mails abrufen. Wenn ich unterwegs bin, geht’s dann meistens ans Unterrichten. Wenn ich zu Hause bin, gehe ich ins Büro, wo ich dann gemeinsam mit meinem Compagnon Florian frühstücke und wir den Tag oder die Woche besprechen. Bürozeit ist dann meist so bis 15:00 Uhr oder 16:00 Uhr: Telefonate, E-Mails, organisatorische Punkte. Am Abend unterrichte ich oder besuche eine Yogaklasse. Ich habe mir angewöhnt, zumindest 2x wöchentlich eine Yogaklasse zu besuchen. So lerne ich auch andere Yogastudios und Yogalehrer kennen. Vor dem Einschlafen gibt es noch ein langes Telefonat mit Florian um alles Aktuelle und Akute zu besprechen.
Was ist deine liebste Yoga-Art?
Am liebsten kombiniere ich die Ausrichtung von Ansuara mit der Leidenschaft Jivamukti Yoga. Ich lege großen Wert auf Details und gute Ausrichtung, gleichzeitig genieße ich aber auch das ganzheitliche Erlebnis von Musik, Berührung und inspirierenden Dharma Talks.
Die Idee, Gratis-Schnupper-Yogastunden anzubieten, finde ich großartig. Wie bist du darauf gekommen?
Ich erhalte über die yoga.ZEIT (Anm.: österreichisches Yogamagazin) oder auch YogaMeHome (Anm: online Yoga-Videos u.v.m.) viele Anfragen von Menschen, die Yoga gerne einmal ausprobieren würden, weil sie ein Buch geschenkt bekommen haben, oder in den Medien gehört haben, wie gesund Yoga ist. Viele trauen sich aber nicht gleich in ein Yogastudio, weil man immer nur Fotos von Superyoginis und Models sieht, die sich verbiegen. Die Idee war, ganz unverbindlich einmal eine Yogaklasse auszuprobieren oder einfach nur zuzuschauen und dann zu entscheiden, ob das etwas Passendes sein könnte.
Was wünscht du dir von den Leuten, wenn sie die Messe verlassen?
Dass sie lächeln und nächstes Jahr wiederkommen! 13.-15. November 2015 steht schon fix fest.
Termine und Links
Die nächste Yogaplanet findet von 13.-15.11.2015 statt.
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