Am 12.04.16 fand ein Instawalk, organisiert von den Instagramers Austria, im Westlicht statt. Die Ausstellung vom Magnum-Fotografen Hiroji Kubota kann noch bis 22.05.16 bestaunt werden. Sie umspannt in mehr als 80 Fotografien gut 50 Jahre seines Schaffens: von Kubotas fotografischen Anfängen im von der Bürgerrechtsbewegung aufgewühlten Amerika bis zu den Erkundungen seiner Heimat Japan.
Die Kunstvermittlerin des Westlicht-Museums, Eva Mühlbacher, hat uns durch die Ausstellung geführt. Das Museum war an diesem Tag übrigens geschlossen und nur für uns Instagramer zugänglich! Zunächst bekamen wir einen kurzen Überblick über das Museum selbst: Das „Westlicht. Schauplatz für Fotografie.“, wie es im vollen Wortlaut heißt, feiert heuer seinen 15. Geburtstag. Es wurde als gemeinnütziger Verein gegründet, der sich seinen Statuten nach für die Förderung der Fotografie einsetzt. Im Westlicht gibt es wechselnde Fotografie-Ausstellung und es beherbergt eine historische Kamerasammlung, die jederzeit zu besichtigen ist. Sie umfasst rund 500 Apparate aus allen Epochen.
Hiroji Kubota wurde 1939 in Japan als zweites Kind geboren und konnte daher, im Unterschied zum Erstgeborenen, selbst entscheiden, was aus ihm werden soll. Noch vor dem Abschluss des Studiums der Politologie und Wirtschaftswissenschaften begleitete er die Magnum-Agenturfotografen Elliott Erwitt, Burt Glinn und René Burri bei ihrem Japan-Besuch als Fahrer und Übersetzer. Zum Abschied bekam er von René Burri eine alte Leica M3 und von Erwitt bekam er die englische Ausgabe der damaligen Fotografenbibel von Magnum Gründer Henri Cartier-Bresson – Images à la Sauvette / The Decisive Moment geschenkt und war sofort hellauf begeistert. Er wollte Fotograf werden und das ging am besten in New York. Bei seiner Arbeit im Magnum Kontaktarchiv erfuhr er, was ein gutes Bild ist, denn eine fotografische Ausbildung hatte er nie genossen.
1965 wurde Kubota freier Fotograf, sechs Jahre später war er selbst Mitglied von Magnum. In den USA war er als Japan ein Exot und ein sehr zurückhaltender Fotograf. Das merkt man auch an dem nachfolgenden Foto „Black Panthers“.
Insgesamt hat Kubota 18 Fotobücher publiziert. Seine Karriere war eine A-B-C-Karriere: Amerika, Burma, China – das waren die Länder, die er am meisten bereist hat. Mit 650 Dollar war er in den 60er und 70ern der bestbezahlte Fotograf. In den 70ern reiste er nach Myanmar (Burma), Nordkorea und China. In Burma war er insgesamt 75 Mal und begann dort, in Farbe zu fotografieren. Diese Prints sind sehr speziell („Dye-Transfer-Verfahren“), weil sich sehr viele Abzüge in einem Bild befinden. Aus diesem Grund ist ein Bild bis zu 20.000 Euro wert.
In China durfte er über die Heiligen Berge fliegen und sie fotografieren. 1987 wird die Ausstellung Hoppo no Sango (Berge im Norden) mit Aufnahmen der Berge Paektu und Kumgang in Korea gezeigt und von über 50.000 Menschen besucht.
Zurzeit ist Hiroji Kubota in Nordkorea, wo er ein weiteres Projekt führt – in drei Jahren wird er 80 Jahre alt.
Sehr cool!