In Kooperation mit den Instagramers Austria hatte ich die Gelegenheit, gemeinsam mit Thomas Hennerbichler, eine Veranstaltung von „Architektur hören“ zu besuchen. An ungewöhnlichen Orten wird das Erleben von Architektur und Musik einzigartig. In der Alten Post (Dominikanerbastei 11, 1010) spielte am 15.04.16 das Hugo Wolf Quartett und lies die ZuhörerInnen in die Vergangenheit reisen…
Das war kein normaler klassischer Konzertabend, sondern tatsächlich eine kleine Reise in die Vergangenheit. Eva Klemt , die Moderatorin des Abends, wie sich später herausstellte, beginnt Post zu sortieren, wie es vor über 100 Jahren wohl von Statten ging. Tausende Briefe, auch von von berühmten Wienern, passierten damals die Schalter der alten Post. Im Hof des Baus befanden sich viele Postkutschen, die die Post zu ihren Empfängern brachte. Es wurde in Schichten von 6-18 und von 18-6 Uhr in der Früh gearbeitet, ¼ der Zusteller war übrigens weiblich. Die Dame sortiert also Post, öffnet sogar einige Briefe und liest deren Inhalt vor. Währenddessen beginnt ein Cellist zu spielen.
Eva Klemt eröffnete danach den Abend und bat einen Mitarbeiter des Architekturbüros „hochform.“ auf die Bühne, welcher den BesucherInnen interessante Details über das Gebäude näher brachte.
2006 wurde das Postgebäude geschlossen, aber seine Geschichte geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Die heutige Fassade besteht seit 1850. Im zweiten Weltkrieg wurde der nordöstliche Teil zerstört und man fand später im Keller einen Luftschutzbunker, dessen Infrastruktur teilweise noch erhalten ist. Zukünftig (bis 2019) soll in der Alten Post ein Hotel sowie gastronomische Betriebe einziehen. Ich hoffe nur, dass nicht allzu viel verändert wird, damit dieses alte Gebäude nicht in Vergessenheit gerät.
Danach ging es in den ersten Stock, wo das gesamte Hugo Wolf Quartett ein wundervolles Stück spielte. Der Raum, in dem wir uns befanden, war sehr lange und man konnte tatsächlich herumflanieren und die tolle Akustik wahrnehmen. „Architektur hören“ war hier tatsächlich möglich.
Das letzte Stück wurde wieder unten gespielt, aber mein Begleiter, Thomas Hennerbichler und ich, entdeckten einen Raum mit einer unglaublichen Lichtatmosphäre und fotografierten dort, auch wieder mit der Musik im Hintergrund. In solch alten Gemäuern ist das eine einzigartige Gelegenheit.
„Für die Musik- und Architekturstadt Wien soll diese neue Veranstaltungsserie einen kulturellen Beitrag leisten und die Menschen mit Freude und Neugierde erfüllen.
Musik braucht Leidenschaft!
Architektur braucht Leidenschaft!“
Am Ende hatten wir noch die Gelegenheit zwei alte Räume, von Kaiser Franz Joseph’s Zeiten zu besichtigen. Auch das – eine einmalige Gelegenheit, wofür ich sehr dankbar bin!
Danke an die Instagramers Austria und „die Grenzgängerin – Forum für grenzüberschreitende Kulturprojekte“ die Organisatoren von „Architektur hören“.
Die nächsten Termine sind noch nicht fixiert, aber unter www.architektur-hoeren.at bleibt ihr am Laufenden!
Alle LED-Lampen stammen übrigens von nimbus!
interessant!