Burgerrestaurants sprießen ja in Wien geradezu aus dem Boden. Aber wo gibt’s den besten Burger? Geschmäcker sind ja verschieden, aber das neue Restaurant namens „BURGERMASTA“ schwört darauf: „Wir haben die gutesten Burger der Welt!“ (sic!). Am 04.09.14 wurde es eröffnet.

Beim Betreten des Restaurants fühlt man sich sofort wohl. Die innenarchitektonische Ausstattung ist hell und offen. Warme Farben wie gelb, braun und rostrot dominieren den Raum. Links gibt es eine gemütliche Ecke, in der Mitte steht die Theke mit zwei Kassen und der Schauküche und gegenüberliegend findet man einige Stehtische vor. Im hintersten Teil gibt es auch größere Tische sowie die Toiletten.

 

ambiente

Wie funktioniert’s?

Normalerweise suchen sich die Gäste einen Tisch und stellen dann das Schild „MEI PLATZL KUMM GLEI!“ (die gibt’s auf jedem Tisch) gut sichtbar hin. Diesen Schritt haben wir übersprungen und sind gleich zur Kassa gegangen und haben bestellt: einen großen und einen kleinen MASTERburger um € 7,50 bzw. € 9,20, dazu je einen G’spritzten Franzl – Weißwein gespritzt (0,33l) um € 3,00. Die Getränke bekommt man gleich, zum Wein sogar ein Weinglas und dazu einen Pager. Wenn das Essen fertig ist, vibriert und leuchtet der Pager und man kann sich in der Schauküche seinen Burger abholen. In der Zwischenzeit kann man Platz nehmen. Wir haben ca. eine viertel Stunde gewartet und fast zeitgleich haben unsere Pager vibriert und geleuchtet.

 

pager

 

Dann war ich ziemlich überrascht: Ich bekam einen rechteckigen Porzellanteller wo nochmal eine kleine Porzellanschüssel mit „Erdäpfel-Stiftel“ (€ 2,80) drauf gestellt wurde. Ich musste aufpassen, dass mir die Porzellanschüssel nicht runterfällt. Außerdem bekommt man Besteck und eine Serviette.

 

burger

Woher kommt’s?

Das Konzept von BURGERMASTA ist klar: die Produkte sind frisch zubereitet, die Lieferanten sind aus der Region und die Take-away Verpackungen und Papiertragetaschen sind nachhaltig produziert. Auf der Homepage erfahre ich, dass der Kaffee aus dem Mostviertel und die Getränke aus dem Pielachtal kommen. Das Rindfleisch hat seinen Ursprung in Hollabrunn, das Huhn in der Steiermark und der Fisch wird in Niederösterreichs Teichen gefischt. Dass das Brot von St. Pölten nach Wien geliefert wird, kann ich, abgesehen von der Tatsache, dass der Geschäftsführer aus St. Pölten kommt, nicht ganz nachvollziehen. Gibt es doch in Wien genügend Bio-Bäckereien.

 

theke

 

Mein MASTERburger bestand aus einem Laberl, 3 Blätter Eisbergsalat, 1 Scheibe Paradeiser, BBQ-Sauce und natürlich Rindfleisch. Abgesehen davon, dass ein Stück des Eisbergsalats der Strunk war, was ich nicht so gerne esse, hat mir der Burger gut geschmeckt. Meine Begleitung hat noch zwei Saucen an der Kassa bestellt: „Cocktail“ und „Sour Creme“. Die „Cocktail“-Sauce war wirklich nicht gut und die „Sour Creme“-Sauce war in Ordnung.

 

Nachschlag gefällig?

 

Das Konzept besagt, dass man seine erste Bestellung selbst an der Kassa tätigen muss. Danach kann man bei den Mitarbeitern bestellen. Gesagt – getan. Meine Begleitung hat einen Espresso (€ 2,00) bestellt und ich einen SCHOKOhot (€ 3,80). Der Mitarbeiter hat uns erklärt, dass ihre i-Pads heute nicht funktionieren und wir somit auch nicht bei ihm bezahlen können aber wir sollen einfach dann bei der Kassa zahlen, sobald alles fertig ist.

 

Meine Begleitung ging dann also zur Kassa und hat gemeinsam unsere Sachen bezahlt und an den Tisch gebracht. In der Zwischenzeit habe ich die Karte genau studiert und mir ist aufgefallen, dass es auch eine „SÜßE KOMBI“ gibt. Diese inkludiert: „Dessert nach Wahl inkl. 1 Tasse Kaffee (Espresso od. Cappuccino)“ um € 4,90. Wir haben aber € 5,80 bezahlt. Ich wollte das Missverständnis aufklären und bin zu einem anderen Kellner gegangen, weil unser ursprünglicher gerade beschäftigt war. Dieser hat mir dann erklärt, dass das deshalb so war, weil wir getrennt bestellt haben (aber doch gemeinsam gezahlt!?). Wir sollen das nächste Mal dazu sagen, dass wir die „SÜßE KOMBI“ wollen. Naja.

 

Das Dessert namens „SCHOKOhot“ war ein warmer Schokokuchen im Glas mit einer Schlagobershaube oben drauf. Abgesehen davon, dass die prächtige Schlagobershaube nach einigen Sekunden nur noch eine trostlose Schlagoberssauce war, war der „SCHOKOhot“ sehr lecker.

 

Die Idee

 

Georg Loichtl – das ist der Mann hinter „BURGERMASTA“. Seit 17 Jahren betreibt er schon die Flieger-Gastro in St. Pölten und hat nach eigenen Angaben auf der ganzen Welt nach dem besten Burger der Welt gesucht. All diese Eindrücke und Erfahrungen hat er in die Burger einfließen lassen. 2015 wird ein zweiter Standort im 21. Bezirk eröffnet. Danach soll eine weitere Expansion über Franchise-Partner folgen. So der Plan.

 

fenster

 

Realisiert wurde das Projekt durch Crowdfunding: Dabei investieren viele Personen (die „Crowd“) kleine Beträge in ein Unternehmen und erhalten dafür entweder eine Verzinsung, eine (Gewinn-)beteiligung am Unternehmen oder eine andere vorherig abgestimmte mögliche Variante.

 

Die Zukunft

 

Eigentlich keine schlechte Idee. Man bestellt seinen ersten Burger der frisch zubereitet wird, selbst, und wenn man Nachschlag möchte, ist ein Mitarbeiter stets vor Ort, der Bestellungen aufnehmen kann. Wenn dieser auch noch kassieren kann, perfekt. Die Produkte sind regional und man weiß wo das saftige Rindfleisch und die Paradeiser im Burger herkommen. Man vereint damit die Vorteile eines Fast Food Restaurants und eines normalen Bedien-Restaurants. Es gibt auch schon ein Wort dafür: „Fast Casual“ gibt es in den USA bereits seit einigen Jahren.

 

Adresse:

Währinger Straße 33-35

1090 Wien

Öffnungszeiten:

Mo.-So. 08:00-23:00 Uhr

 

Website

Burgermasta auf Facebook

 

Was haltet ihr von der Idee? Lieber Fast Food oder Restaurant? Oder beides kombiniert?